Die Alamannengräber von Herten
Zitat Garscha, Die Alamannengräber in Südbaden: Nördlich der Ritterstrasse lag ein Friedhof mit einer West-Ost Ausdehnung von ca 200 m (F. Moog). Selbst bei lockerer Belegung dieses Fundraums würde sich ein Reihengräberfeld ergeben, das in der Größenordnung alle bisherigen Friedhöfe des rechtsrheinischen Gebiets in den Schatten stellt. Die dichtere Lage der bisher beobachteten Gräber im Bereich des Bahnhofs und auf dem Gebiet der ehemaligen Solvay einerseits und nördlich der Ritterstrasse andererseits lässt auf mindestens 2 Friedhöfe oder, wie im benachbarten Herten, an einen Hauptfriedhof mit vorgelagerten kleineren Friedhöfen oder Gräbergruppen denken. Zwischen 1931 und 1956 sind insgesamt 55 Gräber, besser gesagt Grabgruben bekannt geworden. Von ihnen waren 27 zerstört, 2 Grabanlagen enthielten weder Reste von Bestattungen noch Beigaben. 45 Gräber waren einfach belegt, 6 wiesen Doppelbelegung auf und in einem Grab (Nr.26) konnte eine intakte Bestattung, die zerhackten Knochen von 3 früheren Bestattungen und als letzte und fünfte Bestattung der intakte Oberkörper eines Toten festgestellt werden. In Grab 21 fand man einen Schädel mit dem Gesicht nach unten, neben dem Schädel das Oberende eines Armes und der Unterkiefer eines Schweins. Moog deutet diesen Fund als Teilbestattung bzw. „Schädelbestattung“. Zitat Dr. Bernhard Greiner: Für dieses Gräberfeld wurde sogar ein Grabungsschutzgebiet angelegt. Aber das gesamte Gelände wurde dann ohne weitere Überwachung seit den 30er Jahren zugebaut.
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